Die Nachfrage war hoch, fast zu hoch, als es um die Teilnahme am Workshop „Barrierefreie Straßenraumgestaltung“ ging. Als Verkehrsplanerinnen und -planer haben wir tagtäglich mit der Gestaltung von Geh- und Radwegen sowie Fahrbahnen für den Kfz-Verkehr zu tun. Dabei ist Barrierefreiheit unumgänglich. Aber haben wir die richtigen Anforderungen im Kopf, wenn wir z.B. die Führungslinien und Aufmerksamkeitsfelder für Menschen mit Sehbehinderung planen? Wo sind Schwachstellen der umgesetzten Maßnahmen und Straßenplanung? Wie ist der Stand der Forschung?

Ausgerüstet mit Gehwagen und Blindenstock machten wir uns auf den Weg, um verschiedene Orte in der Umgebung aus der Perspektive eines Menschen mit Beeinträchtigung zu sehen – oder zu fühlen. Geführt wurden wir auf unserem Spaziergang von Herrn Becker und Frau Pille-Steppat aus dem „Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg“ – ein Vorreiter im deutschsprachigen Raum.
Durch die Einsichten in viele Einzelsituationen wurden uns die „echten“ Alltagshürden nähergebracht. Im Anschluss haben wir versucht, klassische Fragen des Planeralltags aus der Perspektive mobilitätseingeschränkter Personen zu betrachten. Unser Ziel ist es, Lösungen auf diese Fragen zu finden, die sich möglichst nah an der Lebenswirklichkeit Betroffener bewegen.

Wir danken Frau Pille-Steppat und Herrn Becker herzlich und hoffen, dass das Kompetenzzentrum zügig ausgebaut und verbindlich mit den städtischen Strukturen verzahnt wird.