Lass es VAHR werden! Zukunftsbild für das leben und die Mobilität in den Bremer Stadtteil 2030+

Mit dem von der GEWOBA im Jahre 2017 angestoßenen Leitbildprozess zur „Neuen Vahr“ wurden Zukunftsstrategien für eine der größten deutschen Großwohnsiedlungen entwickelt. Der Prozess ist in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Architekten, Stadt-, Verkehrs- und Landschaftsplanern sowie unter Einbeziehung von lokalen Experten erfolgt. Die kürzlich veröffentlichte Publikation „Potenzial Großsiedlung – Zukunftsbilder für die Neue Vahr“ dokumentiert den zweijährigen Prozess, den Konrad Rothfuchs und Christian Scheler von ARGUS zum Thema der Mobilen Stadt begleitet haben.

Wie soll die Stadt der Zukunft der 1960er Jahre heute weiterentwickelt werden? Welche Herausforderungen und Problemlagen sind vorhanden und welche methodischen Ansätze werden benötigt, um die Historie des Stadtteils behutsam und dennoch innovativ fortzuschreiben?

Ursprünglich ist die „Neue Vahr“ als autogerechte Stadt geplant und angelegt. Im Rahmen des geplanten langfristigen Transformationsprozesses gilt es daher besonders die verkehrlichen Aspekte und die hieraus resultierenden Herausforderungen zu identifizieren und die Chancen gezielt zu fördern. Ziel des Zukunftsbildes ist nicht die „Neue Vahr“ in Ihrer Grundkonzeption zu verändern, sondern vielmehr mit gezielten Anpassungen und Weiterentwicklungen die erfolgreiche Struktur für die Zukunft fit zu machen. Dafür dienen die drei Leitlinien Mobile Stadt, Blau-Grüne Stadt und Stadt für Alle.

Die wichtigsten Handlungsfelder für die Mobile Stadt der Zukunft sind die Verbesserung der äußeren Anbindung, ein Update der bestehenden Infrastruktur, die Neustrukturierung der inneren Erschließung, die Implementierung eines kleinteiligen, autonomen ÖPNV; die Bündelung von Mobilitätsangeboten an Mobilitätsstationen sowie die Etablierung einer geeigneten Informations- und Kommunikationsstrategie. Eine der zentralsten Bausteine ist das „UXD – user experienced design“, um eine nutzungsorientierte Gestaltung zu erreichen.

Diese formulierten Ansätze sind kein Indiz für Planungsfehler oder offensichtliche Probleme in der „Neuen Vahr“. Vielmehr sollen sie dazu beitragen, dass in der „Neuen Vahr“ auch die aktuellen Fragestellungen um die Mobilität der Zukunft und der guten Wege beantwortet werden: Wie gehen wir mit dem Phänomen der Trampelpfade und teils überholten Straßenquerschnitte um? Wie können neue Mobilitätsangebote im Quartier neu verankert werden? Welche Potenziale bietet die graue Infrastruktur für neue Bedürfnisse (neuen Wohnformen, Kitas etc.) im Quartier? Wie sieht die Logistik der Zukunft in Stadtquartieren aus?